B. G. Teubner im Geflecht der Verlage

Diese Seite wurde am 03.08.2011 eröffnet. Sie wird schrittweise ausgebaut.

B. G. Teubner in Leipzig hatte langjährige, normale geschäftliche Kontakte zu zahlreichen
Verlagshäusern im In- und Ausland. Seit August 2011 folgen hier ausgewählte Informationen
zu ausgewählten Verlagen – online.

Unter den im Folgenden genannten Verlagen befinden sich einige mit besonderen Beziehungen
zu B. G. Teubner: beispielsweise der Schulbuchverlag „Ernst Klett“ in Stuttgart, der
parteiamtliche staatliche Schulbuchverlag „Volk und Wissen“ in Berlin, der DDR-Exportverlag
„Edition Leipzig“, „Hölder-Pichler-Tempsky“ in Wien oder „K. G. Saur“ in München
(siehe hierzu unten eine erste Auswahl von Zitaten, Texten und später auch
Abbildungen / wird im Laufe der nächsten Jahre erweitert):

- Akademie-Verlag Berlin,

- Birkhäuser-Verlag Basel,

- Bornträger Verlagsbuchhandlung, Gebr., Stuttgart,

- Brepols Turnhout,

- Brockhaus, F. A., Leipzig,

- Deutsch, H., Frankfurt/M. und Thun,

- Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin,

- Edition Leipzig,

- Fachbuchverlag Leipzig,

- Gruyter, Walter de, Berlin,

- Hirzel, S., Leipzig (in Verwaltung),

- Hölder-Pichler-Tempsky Wien,

- Klett, E., Stuttgart,

- Nauka Moskau,

- Saur, K. G., München,

- Quelle & Mayer Leipzig,

- Vieweg & Sohn, Friedr., Braunschweig / Wiesbaden,

- Volk und Wissen Berlin (Leipzig),

- Wiley & Sons, John, Chichester,

- Wirtschaft, Verlag, Berlin.




Verlag Ernst Klett Stuttgart:

„Der so fruchtbare, ertragreiche Teubnersche Schulbücher-Verlag existierte 1953 beim
Start in Stuttgart aber nicht mehr. Und im Osten strebte der  ideologisch linientreu
ausgerichtete Staatsverlag Volk und Wissen unter Nutzung bewährter Teubnerbücher
eine Monopolstellung an. Da Teubner in der Ostzone erst 1947 von der sowjetischen
Militäradministration lizenziert wurde, hatte Martin Giesecke Rechte erfolgreicher
Schulbücher an Klett in Stuttgart vergeben.
Ernst Klett erhielt bereits im November 1945
seine Lizenz von der amerikanischen Militärregierung, und bewährte Schulbücher wurden
dringend benötigt. Übrigens lieferte die ,Ernst Klett OHG
schon 1928 Schulbücher für
B. G. Teubner aus.
Doch von 1946 an wechselten aus Leipzig die drei Teubner-Redaktionsleiter
Hans Ehlers (Neue Sprachen), Gerhard Aengeneyndt (Geschichte und Geographie),
Hermann Gieselbusch (Klassische Philologie) zu E. Klett, praktisch zusammen mit
,ihren
Büchern, und sie arbeiteten in Stuttgart wesentlich mit an Kletts Aufstieg zum
größten Schulbuchverlag Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg.

Hans Ehlers (1894-1980), als ältester, fleißigster und vitalster Mitarbeiter von
Alfred Giesecke war er Teubners erster Redaktionsleiter und (obwohl Familienfremder)
Mitglied der Teubner-Geschäftsführung, wurde von Ernst Klett mit den Worten gewürdigt:
Dr. Hans Ehlers kam im Frühjahr 1946 zu uns, als Flüchtling. Er war Verlagsleiter in
dem bis 1945 größten deutschen Schulbuchverlag B. G. Teubner gewesen und hatte
erkannt, dass für einen Mann seines Zuschnitts in einem kommunistisch bestimmten
Land kein ihn befriedigendes Arbeiten möglich war … Wir, der Verlag und ich als Person,
haben diesem Mann viel zu verdanken. Die Konstruktion des Schulbuchverlages mit
weitgehend selbständig arbeitenden verantwortlichen Redaktionen geht auf seinen Rat
zurück. Seine Erfahrung, sein Wissen in allen Bereichen des Schulbuchwesens waren
mir in den ersten Jahren unentbehrliche Hilfen.
‘“
[Krämer, H.; Weiß, J.: „Wissenschaft und geistige Bildung kräftig fördern“.
Zweihundert Jahre B. G. Teubner 1811-2011.
EAGLE 050. Edition am Gutenbergplatz Leipzig 2011, S. 77-78.]




Verlag Volk und Wissen Berlin:

„… nachdem bereits a
m 4. Dezember 1943 der Leipziger Teubner-Firmenkomplex
schwer getroffen und ausgebrannt war.
Bei Teubner in Leipzig begann man sofort, den
Neuaufbau vorzubereiten: ,Noch am Morgen des 5. Dezember wurden die ersten
Überlegungen wegen der Weiterarbeit angestellt, die Mitarbeiter an den folgenden
Tagen zu Besprechungen auf dem Augustusplatz beim Mendebrunnen und in dem
von Ruinen umgebenen Hof des Geschäftshauses zusammen gerufen ... bereits
nach einem halben Jahre konnte der Einzug in behelfsmäßig ausgebaute Räume in
der Poststraße stattfinden ... am 14. April 1945 waren Tiefflieger über unserer Stadt,
die Angestellten verließen das Haus in der Poststraße am Tag, bevor die Amerikaner
Leipzig einnahmen ... wochenlang lag alles brach und erst dann erlaubte die
Besatzungsmacht 15 Angestellten, nicht mehr, das Betreten der Arbeitsräume ...
allmählich durfte sich der 15-Mann-Stab erweitern und man feierte Wiedersehen mit
manchem Heimkehrer. Auch Martin Giesecke und die Fachredakteure waren wieder da …
Bald nachdem die Sowjetmacht am 1. Juli 1945 die Amerikaner abgelöst hatte,
begannen sich die ersten Spuren des ,Eisernen Vorhanges‘ bemerkbar zu machen …
Endlich, am 13. Oktober 1945 erhielt auch der Verlag den Wiedereröffnungsbescheid
und konnte nun wieder regelmäßig 40 Stunden wöchentlich arbeiten, aber damit war
noch keine Produktionserlaubnis verbunden. So konnte zunächst nur geplant und
vorbereitet werden, und es wurde noch gar nichts wieder verdient ...
Volk und Wissen erhielt als einziger die Lizenz zur Herausgabe von Lehrbüchern für
die allgemeinbildenden Schulen. Auf den erfolgreichen Teubnerbüchern der zwanziger
Jahre für Latein, neuere Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften wurde die
Arbeit aufgebaut, ganz neu geschaffen wurden die Erdkundebücher.
Teubner war der Lehrmeister; denn Volk und Wissen, auf dem Gebiete des
Schulwesens völlig unerfahren, hätte, ohne irgendwelche Unterlagen, ohne
irgendwelche Unterstützung eines erfahrenen Verlages die schwierigen Aufgaben
nicht bewältigt, noch dazu nicht in der kurzen Zeit, die von der Sowjetischen
Besatzungsmacht bis zur Fertigstellung anberaumt war.

[C. Triepel 1954. Erstveröffentlichung online: Leipzig 2011.]

...

„Existentielle Schwierigkeiten nach Kriegsende in Leipzig schilderte die langjährige
Teubner-Prokuristen Martha Schlenker rückblickend in einem Vortrag in Stuttgart zu
Ehren von Martin Giesecke: ‚Die Hauptaufgabe des Verlages, nämlich das Verlegen
von Schulbüchern, wurde B. G. Teubner genommen. Ihre Mitarbeiter des Verlages
mußten die bisherigen Schulbücher für den neu gegründeten Verlag
Volk und Wissen
noch ablaufend herstellerisch betreuen und daneben entwickelten Sie ganz allmählich
die eigene Verlagsproduktion auf einigen wenigen Verlagsgebieten ... die Druckerei
Oskar Leiner in der Goldschmidtstraße käuflich zu erwerben. 24 Stunden, nachdem
der Kaufvertrag unterschrieben und der Kaufpreis beglichen war, wurde die Druckerei
von der sowjetischen Besatzungsmacht versiegelt, weil die Maschinen demontiert
werden sollten. Ihren intensiven Bemühungen an hoher und höchster Stelle gelang es
schließlich, die Freigabe des Betriebes zu erwirken, doch inzwischen war ein großer
Teil der Maschinen, und zwar die wichtigsten, bereits demontiert worden.‘“
[M. Schlenker
1957. Erstveröffentlichung online: Leipzig 2002.]
[Krämer, H.; Weiß, J.: „Wissenschaft und geistige Bildung kräftig fördern“.
Zweihundert Jahre B. G. Teubner 1811-2011.
EAGLE 050. Edition am Gutenbergplatz Leipzig 2011, S. 71-72; 72-73.]




Verlag K. G. Saur München:

Klaus G. Saur stellte am 16. Mai 2011 im Haus des Buches in Leipzig sein sehr
lesenswertes Buch „Traumberuf Verleger“ vor. Dort findet sich auch eine Passage
über den sofortigen Weiterverkauf des traditionsreichen, altertumswissenschaftlichen
Verlagszweiges B. G. Teubner durch den Bertelsmann-Konzern. Für den
„Zwischenhändler“ Bertelsmann unter T. Middelhoff war Teubners klassische
Altertumswissenschaft einfach nur „Quatsch“.
K. G. Saur legt hier als Zeitzeuge die „Philosophie“ des damaligen selbsternannten
„Global Player“ Bertelsmann in einer Deutlichkeit offen, die keines weiteren
Kommentars bedarf:
„… 1999 kaufte die Bertelsmann A. G. den weltberühmten wissenschaftlichen
Springer Verlag, den zweitgrößten Wissenschaftsverlag der Welt. Dieses
Unternehmen sollte nun innerhalb kürzester Zeit zum absolut führenden
Wissenschaftsverlag ausgebaut werden, und man kaufte unter anderem den
B. G. Teubner Verlag, der vor der Nazizeit einmal der größte Schulbuchverlag
im deutschsprachigen Raum überhaupt war und der nach dem Zweiten Weltkrieg
auf die Gebiete Mathematik, Physik, Chemie, Informationswissenschaften sowie
Altertumswissenschaften reduziert wurde. Springer / Bertelsmann verkündete,
man sei ungeheuer stolz darauf, diesen alten Wissenschaftsverlag übernommen
zu haben. Man würde die Naturwissenschaften intensiv fortsetzen und
weiterentwickeln wollen, aber – wie es damals vonseiten Bertelsmanns hieß –
den Quatsch mit den Altertumswissenschaften würde man gern
so schnell wie möglich verkaufen wollen.“
[Saur, K. G.: Traumberuf Verleger. Hamburg: Hoffmann und Campe 2011, S. 262.]

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 B. G. Teubner in Leipzig, Poststr. 3-5: links 1911; rechts: späte vierziger Jahre (Foto: Hans-Jürgen Ehlers / Stuttgart).
 Quelle:
[Krämer, H.; Weiß, J.: „Wissenschaft und geistige Bildung kräftig fördern“.
 Zweihundert Jahre B. G. Teubner 1811-2011. EAGLE 050. Edition am Gutenbergplatz Leipzig 2011, S. 94.]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Über diese
 sogenannte
 „Arbeitsgemeinschaft“
 folgen hier
 demnächst
 ergänzende
 Informationen ...

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26.02.2010:  www.weiss-leipzig.de/B-G-Teubner-2000-2010.htm

(Bertelsmann und GWV - Springer SBM - Cinven und Candover - EQT und GIC ...
Zusammenstellung J. Weiß /  Stand 26.02.2010)

 
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23.04.2011:  www.teubner-stiftung.eu/B-G-Teubner-vor-100-Jahren-1911.pdf  (Welttag des Buches 2011)

23.04.2010:  www.teubner-stiftung.eu/B-G-Teubner-vor-100-Jahren-1910.pdf 
(Welttag des Buches 2010)

23.04.2009:  www.teubner-stiftung.eu/B-G-Teubner-vor-100-Jahren-1909.pdf 
(Welttag des Buches 2009)

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Am 21.02.2011 erschienen die ersten 3 Titel der neuen Buchreihe:  Leipziger Manuskripte ....

Seit 21.02.2011:   Internet-Portal Wissenschaftsgeschichte ...

01.01.2010:  www.teubner-stiftung.eu/boersenblatt.htm


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Hans Wußing (15.10.1927-26.04.2011) ...

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Die Firma B. G. Teubner wurde am 21.02.1811 in Leipzig gegründet.
Im Jahre 1821 eröffnete Teubner das erste repräsentative Gebäude
am späteren Augustusplatz ...


Leitspruch des sächsischen Firmengründers, Verlagsbuchhändlers, Buchdruckers,
Typographen und Leipziger Stadtrates Benedictus Gotthelf Teubner:

 
 „Was gemacht werden kann, wird gemacht.  


21.02.2010:  www.teubner-stiftung.eu/stolz-werner-grimsehl-kohlrausch-und-b-g-teubner.htm
21.02.2010:  www.teubner-stiftung.eu/kretzschmar-karl-heinz-die-grabstaetten-der-familie-b-g-teubner-in-leipzig.htm

21.02.2010:  www.teubner-stiftung.eu/boersenblatt-1835-1985-2010.htm  

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Teubner-Stiftung / Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Benedictus_Gotthelf_Teubner


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 Siehe auch:

21.02.2011: 
Teubner-Wissenschaftspreis verliehen ...

21.02.2011: 
Fünfter Teubner-Förderpreis verliehen ...

21.02.2011: Vor 200 Jahren Firmengründung B. G. Teubner in Leipzig ...   /   Fotos 21.02.2011: Inselstr. 22 ...


Erster Teubner-Förderpreis der Teubner-Stiftung in Leipzig 2004 ...

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 Siehe auch:   

www.stiftung-teubner-leipzig.de/2003-interview-schmidtke.htm ... Lothar Schmidtke (Kassel / früher Leipzig / zum 17. Juni 1953)  

eagle-interview-bernd-luderer (2004) ...

eagle-interview-rolf-kloetzler (2009) ...
 
eagle-interview-ruediger-thiele (2011) ...

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Seite bearbeitet:
06.08.2011; 05.08.2011.
Seite eröffnet: Leipzig, 03.08.2011.

© Jürgen Weiß, Leipzig, 2011.


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